"Königin Luise" (Bau-Nr. 344)

Die Königin Luise war das zweite Schiff, das im Auftrag der Bis auf zwei Ausnahmen standen die Schiffe, die mit einem Föttinger-Transformator ausgerüstet waren, unter keinem guten Stern, was aber nicht am Transformator lag. So wurde z.B. die „Königin-Luise“ zunächst für die Hamburg-Amerika-Linie als Seebäderschiff (1912/13)gebaut.  Sie lief am 8. Mai 1913 vom Stapel.

Nach den guten Ergebnissen mit der "MS Föttinger-Transformator" wurde die "Königin Luise" als drittes Schiff mit zwei Föttinger Transformatoren ausgestattet. Sie erfüllte die in sie gesetzten Erwartungen voll und ganz. Insbesondere ihre Manövrierfähigkeit war bemerkenswert. So betrug die Distanz beim Stoppen aus voller Fahrt (20 kn) gerade mal 1,5 Schiffslängen und die mittlere Zeit für die Änderung der Bewegungsrichtung betrug 1 Minute 2 Sekunden.

Föttinger schreibt: "Während des Riviera Verkehrs hatte der Dampfer 5 Häfen einzulaufen, von denen die meisten so eng sind, dass er beim Hinausgehen während etwa 10 Minuten deinsen musste. Bei schlechtem Wetter war das für für die "Kaiser"  (Bau-Nr.263), (einem etwa gleich großem Seebäderdampfer), unmöglich. Auch im Verbrauch war die "Königin Luise" dem "Kaiser" überlegen,  verbrauchte sie doch nur 2,48 Tonnen Kohle pro Stunde gegen 4,33 Tonnen beim "Kaiser".

Professor Sir John Biles (Vice President of the Institution of Naval Architects) beschreibt mit Datum vom 15. November 1913: "Steam Trials of the Fottinger Transformer in the Twin Screw Turbine Channel Steamer "Konigin Luise" Fahrversuche mit der "Königin Luise". Dabei geht es insbesondere um die guten Manövriereigenschaften durch den Föttinger Transformator.

 

 

Steuerbord Rückwärts- und Vorwärtstransformator und Thrust Block der "Königin Luise"
Länge ü.a.: 10 feet,
Max.äusserer Gehäusedurchmesser: 4 feet 2 inches
Gewicht: 7 tons

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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1914 wurde sie zum Hilfskreuzer (Hilfs-Minenstreudampfer) umfunktioniert und hat ihren ersten Einsatz nicht überstanden - sie wurde schlichtweg "verheizt"

Als eine der ersten Kriegshandlungen im 1. Weltkrieg sollte sie in der Themsemündung Minen verlegen. Mit diesem Befehl lief sie unter  Korvettenkapitän Biermann, mit 6 Offizieren und 144 Mann Besatzung und nur mit 2 Revolverkanonen bewaffnet, am 04.08.1914 aus. Dabei wurde sie am 5.8.1914 vom englischen Kreuzer „Amphion“ vesenkt. Nachdem Amphion die Überlebenden der Königin-Luise aufgenommen hatte, lief er auf eine der von ihr gelegten Minen und sank ebenfalls.

Einsatz und Untergang der Königin Luise wird von Schubert et. al. und auf

http://www.deutsche-schutzgebiete.de/sms_koenigin_luise.htm

beschrieben.
 

"Königin Luise" unter Beschuss


Literatur

Wulle, A.: Der Stettiner VULCAN, Herford, Köhler, 1989

www.kaiserliche-Marine.de

Biles J.H.: Report on the Trials of the Fottinger Transformer Twin Screw Turbine Steamer "Konigin Luise", Firmenschrift der British Fottinger Marine Transformes Ltd., Nov. 15th, 1913 (PDF-Datei 1,5 MB)

Schubert, P., Weddige, H., Sohst H., Kunze, P., Wirth, E.: Die deutschen Marinen im Minenkrieg, Bd. 1, Rostock, 2006